St. Martins­kirche

Die Segnitzer Kirche geht aus einer Kapelle hervor, die dem heiligen St. Martin geweiht ist. Es ist anzunehmen, dass sich bereits im 7. Jahrhundert, als auch in Segnitz allmählich das Christentum Einzug hielt, an dieser Stelle eine Holzkapelle stand. Als ältester Teil des heutigen Segnitzer Gotteshauses gilt der Turm, dessen Ursprung in das 14. Jahrhundert datiert werden kann. Umfangreiche Auf- und Umbauarbeiten in den Jahren 1486, 1600 und 1620 verwandelten Kirchenschiff und Turm in seine heutige Form. Die kirchliche Betreuung erfolgte ursprünglich als Filialkirche von Frickenhausen aus. 1448 erhielten die Segnitzer einen eigenen Priester. 1601 bekannten sich die Einwohner zur evangelischen Konfession ihres Markgräflich-Ansbachischen Dorfherrn. Die Säule vor dem Pfarramtsgebäude erinnert an das alte Schul- und Lehrerwohnhaus aus dem Jahr 1565, das zusammen mit dem ehemaligen Pfarrhaus den dorfseitigen Abschluss der Kirchenburg bildete. Ursprünglich befand sich in den Mauern der Kirchenburg rund um St. Martin der Friedhof, bis er 1607 aufgrund der Pest an den Ortsrand verlegt wurde.

Wie der Innenraum der Segnitzer Kirche ursprünglich ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Es gibt weder Bilder noch Pläne aus der Zeit vor 1908. Aus den Akten des Pfarrarchivs geht allerdings hervor, dass zumindest die Raumaufteilung bis 1784, als die Kirche durch Hochwasser schwer beschädigt wurde, in etwa dem heutigen Stand entsprach. Weitere Renovierungen des Innenraums in den Jahren 1861, 1896, 1907, 1960 und 1995 verwandelten St. Martin in die heutige Form. Bis 1960 war die Fassade von Kirchenschiff und Turm verputzt. Auf den Kirchturm gelangte man bis dahin über ein am Turm angebautes Treppentürmchen.